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Ich will doch einfach nur leben




Will ich es wirklich?

Ich habe drei Suizidversuche hinter mir. Und ich weiß nicht, wie oft ich mit meinen 44 Jahren daran gedacht habe, diese Welt zu verlassen.Und doch – ich bin immer noch hier. Ein Wunder?


Ich denke nicht. Ganz ehrlich: Ich glaube sogar, es ist leicht zu sterben. Hätte ich es wirklich gewollt, wäre ich heute nicht mehr hier. Ich habe daran gedacht, ja – aber ich habe es nie konsequent zu Ende gebracht.

Warum? Weil tief in mir immer noch eine Hoffnung war. Eine Stimme, die flüsterte: „Da kommt noch was. Da wartet noch Leben auf dich.“


Und ich sollte recht behalten.Ich habe meinen Traummann geheiratet, ich habe vier großartige Kinder bekommen, und auch sonst bin ich heute… glücklich.

Nicht perfekt, nicht immer stabil, nicht jeden Tag leuchtend – aber echt. Und lebendig.


Warum also dieser Blog?

Warum in der Vergangenheit wühlen, wenn das Jetzt doch so schön ist? Warum das Dunkle hervorkramen, wenn heute Licht ist?

Weil ich einem Impuls folge. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Finger gleiten über die Tastatur, und die Worte wollen einfach aus mir heraus. Es ist, als wolle etwas in mir Zeugnis ablegen – nicht für Mitleid, sondern für Wahrheit.


Warum ich noch hier bin

Weil wir, tief in unserem Innersten, alle leben wollen. Das Leben wurde uns geschenkt – wir mussten nichts dafür leisten. Und dennoch denken so viele von uns, wir müssten es erst „verdienen“. Ich bin hier, weil irgendwo in mir immer ein Funke war, der nicht ausgelöscht werden konnte. Und heute, mit 44, weiß ich: Dieser Funke war das Leben selbst. Es hat auf mich gewartet. Geduldig. Liebevoll. Ohne Druck.

Und jetzt bin ich bereit, ihm zu begegnen. Mit offenen Augen. Und offenem Herzen.


Warum wir klagen, obwohl so viel Gutes da ist


Viele klagen über ihr Leben – und auch ich gehörte lange dazu. Aber warum tun wir das eigentlich? Warum sehen wir oft nur das Negative, obwohl das Positive überwiegt?

Wenn unser Leben wirklich so sch*** wäre, hätten wir doch die Wahl zu gehen. Und trotzdem gehen wir nicht. Warum?

Weil in jedem von uns eine Hoffnung lebt. Die Hoffnung, dass etwas Besseres auf uns wartet.

Doch weißt du was? Wir können unser ganzes Leben damit vergeuden zu warten –und am Ende sagen: „War doch alles schwer. Alles kacke.“

Oder wir beschließen jetzt, unser Leben wirklich zu leben. Nicht morgen. Nicht wenn XY passiert. Jetzt.


„Erst wenn…“ – Mein größter Irrtum


Ich habe lange gedacht: Erst wenn sich im Außen etwas verändert, kann ich glücklich sein.

Erst wenn der richtige Mann kommt. Erst wenn ich Kinder habe. Dann erst, wenn die Kinder groß sind. Erst wenn ich genug Geld habe. Erst wenn… erst wenn… erst wenn…


Und mit jedem „erst wenn“ habe ich mich tiefer reingeritten. Klar – ich hatte glückliche Momente. Aber es brauchte oft nur ein kleines Außen-Ereignis – und ich war wieder am Boden. Totunglücklich.

Ich war ein Meister darin, die Schuld bei anderen zu suchen.

Natürlich waren immer die anderen schuld:

  • Meine Eltern, weil sie mich nicht genug liebten.

  • Meine Geschwister, weil sie mich hänselten.

  • Meine Freunde, weil ich für niemanden die eine Freundin war.

  • Und ganz besonders die Männer – oh ja, die trugen eine Menge Schuld. Ich war ihnen nicht wichtig genug, und wirklich geliebt haben sie mich wahrscheinlich auch nicht.


Ich hatte also genug Gründe, unglücklich zu sein. Und doch bin ich heute am Leben – und ich bin glücklich.


Wie ist das möglich?


Ich habe mich entschieden. Ich habe aufgehört zu warten. Denn wir müssen alle irgendwann diese Welt verlassen. Und ich hatte keine Lust mehr, darauf zu warten, dass sich etwas draußen verändert, damit ich endlich glücklich sein darf.


Ich will leben. Und ich will glücklich leben.

War es einfach? Nein – und irgendwie doch.


Welche Schritte ich gegangen bin? Die erzähle ich dir beim nächsten Mal.


Hast es dir gefallen? Gib mir gerne Feedback.


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